Szenariobasiertes Casemanagement Das erlebnisorientierte Training für die interaktiven Herausforderungen in der Sozialen Arbeit
Die Lebensbedingungen und Kontexte, die den Einzelfall bestimmen, sind wesentlich komplexer geworden. Entsprechend sind auch die vielfältigen Hilfesysteme und Angebote als diversifizierte Antwort auf die sich daraus ergebenden Herausforderungen vielschichtig in der Planung und Umsetzung.
Im Idealfall arbeiten Hilfesysteme, jeweils auf der Grundlage expliziter Mandate zusammen, um maßgeschneiderte Unterstützungs- und Interventionsmaßnahmen zu ermöglichen. In diesem dynamischen Zusammenspiel steigen die Anforderungen an die Klarheit der unterschiedlichen Rollen, um den Herausforderungen des Einzelfalles ressourcenorientiert zu begegnen und den individuellen sozialpädagogischen Zugang zu gewährleisten.
So müssen die Akteure nicht nur den Einzelfall in seiner Komplexität erfassen, sondern auch ihren Auftrag / ihr Mandat professionell klären, das entsprechende Netzwerk einbinden und möglichst proaktiv nutzen. Schließlich muss der gesetzliche sowie der institutionelle Rahmen und die eigene Rolle im jeweiligen Kontext stetig reflektiert werden.
Dieser dynamische Gesamtkontext erfordert entsprechende strategische, strukturelle sowie beziehungs- und werteorientierte (kulturelle) Kompetenzen, um erfolgreich sozialpädagogisch wirken zu können. Das Agieren auf Augenhöhe und die damit verbundene verantwortliche Ansprache und Einbindung der Adressaten spielen hierbei eine wesentliche Rolle, nicht zuletzt auch, um deren Aktivierung im Sinne von Empowerment zu ermöglichen.
Nach dem SGBVIII bedeutet dies eine notwendige Klärung, ob im Einzelfall eine Interventionsnotwendigkeit nach Kindesschutzbelangen vorliegt oder ob Familien darin unterstützt werden, bessere Erziehungsbedingungen zu gestalten (Leistungsbereich?, Klärungsbereich?, Gefährdungsbereich?).
Wenngleich die Anforderungen im Kontext des Kindesschutzes zunächst eine monologische Herangehensweise nahelegen, so muss im Sinne der Ermöglichung einer nachhaltigen Veränderung die dialogische, auf Kooperation basierende Zusammenarbeit mit Erziehungsberechtigten angestrebt werden.
Ziel dieser Seminarreihe ist somit das verhaltensorientierte Training von monologischen (Grenzen setzen, klare Ansagen, präzise Auflagen etc.) und dialogischen (Aushandeln, Aktivieren, gemeinsame Erarbeitung von dem Willen sowie den Zielen und Lösungen) Interaktionskompetenzen.
Trainiert wird der individuelle Umgang mit dem Einzelfall (Adressat), das zielorientierte Agieren im Netzwerk (Institutionen, Schule, freie Träger, Jugendamt...) sowie das professionelle Verhalten innerhalb der eigenen Institution (kollegiale Beratung, ergebnisorientierte Zusammenarbeit, Mitarbeiterführung etc.).
Dies erfordert
- ein grundlegendes Verständnis der Abläufe und Zusammenhänge im Jugendhilfedreieck und weiterführend darüber, wie Zuweiser (Jugendamt), Klient und Leistungserbringer im jeweiligen Mandat zielführend und entwicklungsfördernd zusammenarbeiten.
- professionelle Interaktions- und Gesprächsführungsstrategien, um die unterschiedlichen Gespräche erfolgreich führen zu können.
- sozialpädagogisches Know How, um die Klienten zu erreichen und in ein Kooperationsmuster zu führen, dass sie zum Co-Produzenten der Hilfe macht.
Teilnehmerkommentare:
«Das 1 x 1 der Jugendhilfe! Warum haben wir das nicht früher gelernt?»
«Casemanagement mal anders! Ich nehme wirklich neue Anregungen mit.»
«Toll fand ich, dass wir am virtuellen Fall so dynamisch und aus verschiedenen Perspektiven gearbeitet haben. Sehr wirkungsvoll!»